Der Blog von unserer Ferienreise vom Norden, resp. etwas südlicher davon, in den Norden, resp. in den Westen.

Die böse Überraschung am Morgen

Samstag, 21. Juli 2007: Nichts, gar nichts, nicht einmal ein HĂ€uchlein hatte gestern Abend auf das hingedeutet, was uns heute Morgen erwartete. Nur die unzuverlĂ€ssigen Wetterfrösche hatten fĂŒr einmal recht. Der Regen hatte uns eingeholt; das Zelt war nun von aussen und innen nass bis pflotschnass. Die beiden Reisenden sprechen eigentlich bei diesen meteorologischen UmstĂ€nden von sogenanntem HĂŒttenwetter und halten sich ja auch daran. Doch eben: Erstens hatte nur sehr wenig diesen Wettereinbruch vermuten lassen, und zweitens wĂ€re innert nĂŒtzlicher Frist und unter Einhaltung der 17-Uhr-Regel auch keine Unterkunft mehr aufzutreiben gewesen.

Die ĂŒbermĂ€ssige Feuchtigkeit hatte eine markante Gefahrensteigerung bei der Überquerung der Wiese zur Folge. Und diese musste ja nur schon fĂŒr den Gang zur Dusche gleich zweimal ĂŒberquert werden. Das satte GrĂŒn war durchsetzt ĂŒbersĂ€t mit sogenannten Mörderschnecken (wie die ganz normalen, hauslosen Schleicher hierzulande genannt werden). Sie werden schon als wahre Landplage empfunden, weil sie offenbar hĂ€ufiger auftreten und vorkommen als in anderen Jahren. Wir haben den Gang hin und zurĂŒck jedoch offensichtlich ĂŒberstanden und ĂŒberlebt. Und es muss auch gesagt werden, dass der Regen seinen Bertrieb nicht permanent aufrecht erhielt.

Gleichwohl ĂŒberquerten wir die Megawiese die nĂ€chsten Male nur noch mit dem Auto, als wir das angefeuchtete Zelt verrĂ€umt hatten. Nach dem Bezahlen und dem Abholen der Sonnenbrille, die am Vorabend nach dem Billardspiel den Weg zurĂŒck nicht mehr gefunden hatte, stand der Besuch bei Vickys Eltern an. Also, letztlich war die Mutter kurz vorher auf dem Zeltplatz im Auto an uns vorbeigerauscht, weshalb nur noch Papa Peter in den Genuss unseres Besuchs kam.

Der von vielen Seiten empfohlene Besuch von Karlskrona mit seiner Örlogstad, die ebenfalls auf dieser UNESCO-Kulturerbe-Liste ist, musste um einige Minuten hinausgezögert werden, weil wir noch im Mac einen Zwischenstopp zwecks FĂŒllung des Magens (wir waren ohne FrĂŒhstĂŒck und vor allem ohne Kaffee in den Tag gestartet) hinlegten. Begeistert wurden wir vom putzenden Blaise gegrĂŒsst. Er muss uns wieder erkannte haben (kleiner, extrumer Insider).

Ein ewiges RĂ€tsel wird uns jedoch bleiben, was genau aus welchem Grund den Cut fĂŒr diese UNESCO-Liste schafft. Die Örlogstad in jedem Fall verpasste den Fotocut von Marco und Sascha deutlich, und wir gelten ja nicht als speziell knipsunfreudig. Fragen ganz anderer Art hatten wir ab dem deutschen Jungen, der frohlockte, "dass Mutti vor der Toilette anstehen muss". Ein Fakt, der wohl kaum in einer LautstĂ€rke hĂ€tte verbreitet werden mĂŒssen, dass es gleich jeder Karlskroner hören kann.

Die Akte Karlskrona wurde von uns in jedem Fall schnell wieder geschlossen. Erstens ist an den interessanten Stellen noch immer das MilitĂ€r unbarmherzig prĂ€sent, auch wenn offenbar auf den SchĂ€ren vor der KĂŒste nun keine hollĂ€ndischen und deutschen Urlauber mehr verhaftet werden, die sich auf Sperrgebiet verirren. Und zweitens frohlockte das Wetter auch nicht zum Besuch eines StrassencafĂ©s. Auf dem Weg Richtung Norden stoppten wir in Kalmar (letztlich nur fĂŒrs Shopping, Kaffeetrinken und fĂŒr den höchst dringenden Toilettenbesuch) und bogen Richtung Vimmerby ab.

Die Heimat von Astrid Lindgren steuerten wir aber wohlweisslich nicht an. Es war uns durchaus bewusst, dass heute Samstag und das Pippi-Langstrumpf-Mekka kaum unterbevölkert ist. Hultsfred, das nur gerade wĂ€hrend des Rockfestivals in den Brennpunkt rĂŒckt, war unser Ziel, denn das Rockfestival findet nicht heute statt. Auf der Fahrt drĂ€ngten sich dafĂŒr Fragen ganz anderer Natur auf:

Trotz des letztlich wenig mit blau durchsetzten Himmels war es ein rundum gelungener, ja fast perfekter Tag. Erneut landeten einige FischstĂ€bli via Aluminiumschachtel auf dem Grill, diesmal begleitet von einem Sack Kroketten, die auf die gleiche Weise ĂŒber dem Feuer eines Enweggrills zubereitet wurden. NatĂŒrlich fehlten auch Mayonnaise und Zitrone diesmal nicht. Zum perfekten Tag fehlte eigentlich nur noch ein Elch, der ĂŒber den Zeltplatz spaziert. Dabei kam uns auch in den Sinn, dass wir schon lange keinen BĂ€ren mehr gesehen hatten.

Songs des Tages:

Zahlen des Tages:

©2007 Alle Bilder und Texte Sascha und Marco
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